Auslegung und Bibliographie zur Bibel


Apostelgeschichte (Apg 27-28)

Apg 28,1-6

Studieren Sie die Bibel! Hier finden Sie einen Einstieg in die wissenschaftliche Auslegung von Bibeltexten mit Literaturangaben.

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Jede Seite enthält eine Übersetzung des jeweiligen Bibeltextes, sowie Beobachtungen (Vorbereitung der Auslegung), Hinweise zu weiterführender Literatur und eine abschließende Literaturübersicht.

Apg 28,1-6

 

 

Übersetzung

 

Apg 28,1-6:1 Und als wir gerettet waren, da erfuhren wir, dass die Insel Malta heißt. 2 Und die Einheimischen erwiesen uns (die) außergewöhnliche Menschenfreundlichkeit. Sie zündeten nämlich ein Feuer an und holten uns alle wegen des einsetzenden Regens und der Kälte heran. 3 Als (der) Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und auf das Feuer legte, kam daraus wegen der Hitze eine Schlange hervor und biss sich an seiner Hand fest. 4 Als die Einheimischen das Tier an seiner Hand hängen sahen, sagten sie zueinander: "Dieser Mensch ist bestimmt ein Mörder. Zwar hat er sich aus dem Meer gerettet, doch lässt ihn die [Göttin der] Gerechtigkeit nicht am Leben.“ 5 Er aber schüttelte das Tier ab ins Feuer und erlitt keinen Schaden. 6 Sie erwarteten jedoch, dass er anschwellen oder plötzlich tot umfallen werde. Als sie lange gewartet und gesehen hatten, dass nichts Ungewöhnliches mit ihm geschah, schlug ihre Meinung um und sie sagten, er sei ein Gott.

 

 

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V. 1

 

Beobachtungen: 28,1-16 setzt den in 27,1-37 enthaltenen Wir-Bericht fort. Der Wir-Bericht findet sich in der Apg in vier Abschnitten: 16,10-17; 20,5-15; 21,1-18; 27,1-28,16. Geht man davon aus, dass der Sprecher des ersten Wir-Berichtes mit dem des zweiten identisch ist, dann lässt sich aus den ersten beiden Wir-Berichten nichts zum Sprecher im dritten Wir-Bericht herleiten, weil der Sprecher in den ersten beiden Wir-Berichten nur berichtet, ohne selbst seine Identität preiszugeben. Vermutlich ist er mit keiner der in den ersten beiden Wir-Berichten namentlich genannten Personen zu identifizieren. Da sich auch aus dem in 27,1-37 enthaltenen Wir-Bericht keine Schlüsse auf die Identität des Sprechers ziehen lassen, ist dessen Identität auch in 28,1-16 unklar. Es kann somit auch nicht geklärt werden, ob er tatsächlich ein Augenzeuge war, oder ob der Wir-Bericht nur ein literarischer Kunstgriff ist, der nicht auf realer Augenzeugenschaft gründet. Wie auch immer: Aus Sicht des Lesers, der den wahren Sachverhalt nicht nachprüfen kann, handelt es sich um einen (anonymen) Augenzeugen.

 

Das Verb "diasôzomai“ bedeutet "gerettet werden“, und zwar im Sinne von "durch etw. hindurch gerettet werden“. Alle Schiffbrüchigen sind durch die Lebensgefahr des erlittenen Schiffbruchs hindurch gerettet worden.

 

Nachdem die Schiffbrüchigen an Land gerettet waren, wäre zu erwarten, dass der berichtende, immer wieder in den Wir-Stil gleitende Augenzeuge nun darauf zu sprechen kommt, wie sie sich auf dem Land zurecht zu finden suchten. Ein solcher Bericht fehlt jedoch. Stattdessen springt der Sprecher zu einer ganz konkreten wundersamen Begebenheit, die vom Vorhergehenden isoliert wirkt. Das Zurechtfinden auf einer unbekannten Landmasse scheint also nicht von Belang zu sein, so dass ein schneller Übergang zu einer Begebenheit erfolgen kann, die von größerer Bedeutung ist.

 

War bei dem Bericht vom Schiffbruch und der Rettung immer wieder die Sichtweise der Schiffsbesatzung − insbesondere der Matrosen - eingenommen und ihr Wissensstand zur Grundlage der Erzählung gemacht worden, erfolgt in 28,1 ein Wechsel in die Sichtweise des in die theologischen Hintergründe des Geschehens Eingeweihten. Dieser Wechsel geht daraus hervor, dass nun plötzlich wieder konkret von einer Insel die Rede ist, obwohl die Schiffsbesatzung nur eine nicht identifizierbare Landmasse wahrgenommen hatte. Dementsprechend war auch nur ganz allgemein von einer Landmasse (chôra; vgl. 27,27) und von einem nicht weiter identifizierbaren Land (; vgl. 27,39) die Rede gewesen. Dass es sich um eine Insel handelte, hatte der Engel des Gottes offenbart, der zu Paulus gesagt hatte, dass die Strandung an irgendeiner Insel erfolgen werde (vgl. 27,26). Paulus mag sich beim Anblick der Landmasse an die Worte des Engels erinnert haben, ebenso scheint dies beim Augenzeugen der Fall gewesen zu sein, wie die Wortwahl in 28,1 zeigt, der Sichtweise der Schiffsbesatzung entspricht die Rede von der Insel aber nicht.

 

Der griechische Name der Insel ist Melite (Melitê, Varianten bieten Melitênê bzw. Melitê; lateinisch: Melita). Um welche Insel mag es sich handeln? Zum einen ist an Mljet zu denken, eine in der Adria an der Küste Dalmatiens bei der heutigen Stadt Dubrovnik gelegene kleine Insel. Der antike Name für Mljet ist Melite (Melita) Illyrica. Geht man davon aus, dass in 27,27 die geographische Bezeichnung "Adria“ nur den Teil des Mittelmeeres meint, den wir heute als Adria bezeichnen, also den zwischen Italien und dem Balkan gelegenen Teil, dann kann eigentlich nur Mljet gemeint sein. Allerdings wurde in der Antike die Adria weiter gefasst, nämlich auch das Mittelmeer zwischen Süditalien, Malta, der Peloponnes und Kreta einbezogen. Bei einer solchen weiter gefassten Deutung der "Adria“ könnte gut auch die südlich von Sizilien gelegene Insel Malta gemeint sein, die die Hauptinsel des heutigen Inselstaates Malta ist. Angesichts der Tatsache, dass das Segelschiff südlich an Kauda (heute: Gavdos) vorbei nach Südwesten abgetrieben worden war und sich der bange Blick der Schiffsbesatzung sogar nach Süden Richtung Große Syrte gerichtet hatte (vgl. 27,16-17), ist kaum anzunehmen, dass das Segelschiff plötzlich nach Norden hin in die Adria Richtung Mljet getrieben sein könnte. Alles in allem ist also wahrscheinlicher, dass in 28,1 Malta gemeint ist. Dem entspricht auch die traditionelle Lokalisierung des Ortes der Rettung.

Wegen ihrer zentralen Lage im Mittelmeer war Malta für die Phönizier auf ihren Seereisen eine wichtige Anlaufstation. Dementsprechend dürfte auch der Name "Melite“ auf die Phönizier zurückgehen. So bedeutet er im Punischen, der Sprache der Phönizier, vermutlich "Zufluchtsort“. Diese Bedeutung passt vorzüglich zu der Funktion der Insel in der Apg als Ort der Zuflucht vor dem Unwetter und dem tosenden Meer. Allerdings ist fraglich, ob der Verfasser der Apg diese Bedeutung des Namens überhaupt kannte. Insofern kann die Übereinstimmung auch auf Zufall beruhen.

 

Weiterführende Literatur: S. M. Praeder 1984, 683-706 sieht eine Beziehung zwischen Apg 27,1-28,16 und der antiken Literatur mit ihren Reiseberichten, Vorhersagen von Sturm und Schiffbruch und Sturmszenen sowie ihrer Sorge um Sicherheit auf Seereisen. Das den gesamten Abschnitt durchziehende gemeinsame theologische Thema sei die Sendung des in Jesus Christus und seiner Kirche gegründeten göttlichen Heils zu den Heiden.

 

Einen Forschungsüberblick über die Frage, wie die Wir-Stücke zu erklären sind, bietet J. Börstinghaus 2010, 282-304. Grundsätzlich habe man fünf Möglichkeiten erwogen, die Wir-Stücke zu erklären: a) Der traditionelle Ansatz: Man nehme an, dass der Verfasser durch das Wir anzeige, welchen Geschehnissen er als Augenzeuge und somit historischer Paulusbegleiter selbst beigewohnt hat. b) Der quellenkritische Ansatz: Man nehme an, dass der Verfasser eine Quelle, die bestimmte Phasen der Paulusreisen schilderte und im sog. "Wir-Stil“ verfasst war, ganz oder auszugsweise bzw. gekürzt zitiert und die 1. Pers. Pl. übernommen habe. c) Der Anspruch des Verfassers: Man nehme an, dass der Verfasser durch die Wir-Passagen einen (unberechtigten) Anspruch auf Augenzeugenschaft oder zumindest auf Erfahrung als Seereisender im östlichen Mittelmeerraum erhebe. d) Die literarische Erklärung: Man nehme an, dass Wir-Passagen ein literarisches Stilmittel seien, das auch sonst belegbar ist; der Verfasser habe sich dieses Stilmittel zunutze gemacht. e) Die theologische Erklärung: Man nehme an, dass der Verfasser die Wir-Passagen mit einer (im weiteren Sinne) theologischen Aussageabsicht eingesetzt habe. J. Börstinghaus sehe derzeit keine in jeder Hinsicht schlüssige und befriedigende Lösung für das Wir-Problem und versuche daher auf S. 304-345, wenigstens für das Wir-Stück 27,1-28,16, einen neuen (?) Erklärungsversuch zu unterbreiten. Dabei knüpft er an die Idee eines Rechenschaftsberichtes an. Diese sei von D.-A. Koch konsequent auf das eine Wir-Stück Apg 20,5-21,18 bezogen worden. Das sei ebenso neu wie die präzisen Überlegungen zu Abfassungs- und Verwendungszweck des Dokuments. D.-A. Koch 1999, 367-390 vertrete die plausible These, dass das zweite Wir-Stück (Apg 20,5-21,18) und nur dieses (ohne die Abschiedsrede in Milet 20,18-35), aber mit der Liste der Teilnehmer an der Kollektendelegation (20,4) auf einem Rechenschaftsbericht basiere, der auch in der 1. Pers. Pl. abgefasst gewesen sei. Dieser Rechenschaftsbericht habe dazu gedient, nach der Rückkehr von den einzelnen Gemeinden Rechenschaft über die Durchführung der Kollektenaktion zu geben. In Analogie zu diesem Rechenschaftsbericht der Kollektendelegation nimmt J. Börstinghaus einen Rechenschaftsbericht an, in dem die wohl von der Gemeinde in Cäsarea dem Paulus als Geleit mitgeschickten Männer über ihr Tun und Lassen während der Reise nach Rom Bericht erstatteten, nachdem sie zu ihrer Gemeinde nach Cäsarea zurückgekehrt waren. Dieser Rechenschaftsbericht werde nur eine dürre Ansammlung von Informationen zum Inhalt gehabt haben, die Lukas aber als Gerüst einer großen Seereiseerzählung gedient haben dürften. Diese habe er dann, durch verbreitete Seefahrtserzählungen beeinflusst, relativ selbstständig und frei gestaltet, dabei aber die Erzählperspektive aus der 1. Pers. Pl. aus dem Bericht übernommen. Dem Lukas vorliegenden Rechenschaftsbericht seien in erster Linie die Orts- und Personennamen in 27,1-9.12 sowie in 28,1.11-16 zuzuweisen. Darüber hinaus könnten in dem Bericht auch einzelne Informationen über den Fahrtverlauf enthalten gewesen sein, wahrscheinlich auch die Zahlenangabe 276 in 27,37.

C. J. Hemer 1985, 79-109 deutet den Wir-Bericht in Apg 27-28 als Ausdruck der "Unmittelbarkeit“ der Erfahrung des Verfassers.

 

C.-J. Thornton 1991, 200-367 legt dar, dass Lukas nicht habe im Sinne der antiken Geschichtsschreibung Augenzeugenschaft für bestimmte Ereignisse beanspruchen wollen. Andernfalls hätte es genügt, im Proömium darauf hinzuweisen, dass er Paulus auf einigen seiner Reisen begleitet hatte und darum teilweise aus eigener Anschauung berichten könne. Aufgrund der detaillierten Darstellung der Europa-, Jerusalem und Romreise hätten die Leser selbstverständlich gewusst, wo der Erzähler am Geschehen beteiligt war. Allenfalls hätte er am gegebenen Ort jeweils hinzugefügt, dass er dies oder jenes miterlebt habe. Dies sei aber nicht seine Absicht gewesen. Vielmehr wolle sich Lukas einem relativ begrenzten und überschaubaren Kreis von Lesern gegenüber als Zeuge dafür verstanden wissen, dass und wie sich in entscheidenden Momenten der Geschichte des Christentums der göttliche Plan verwirklichte.

J. Wehnert 1989, 182-183 geht davon aus, dass sich Lukas bei den Wir-Passagen eines Stilmittels der jüdischen Literatur bediene, nämlich der (nachträglichen) Autorisierung eines Textes, und auf diese Weise seine um unbedingte Zuverlässigkeit bemühte Darstellung absichere (vgl. S. 182-183). Zu 27,1-28,16: Die sporadische bzw. ganz fehlende Verwendung des "Wir“ in den Abschnitten 27,13-44; 28,3-6.8-10a werfe die Frage auf, ob es sich hierbei um sekundäre Erweiterungen des Romreiseberichts handelt. Für diese Möglichkeit spreche vor allem, dass der Reisebericht 27,1-8 eine glaubwürdige und folgerichtige Fortsetzung erst in 28,11ff. finde: Das dreimonatige Überwintern von Schiff und Besatzung hätte in diesem Fall auf Kreta stattgefunden. Für diese Möglichkeit spreche weiter, dass das alexandrinische Schiff mit Fahrtziel Italien von 27,6 mit dem alexandrinischen Schiff mit Fahrtziel Syrakus - Rhegion − Puteoli von 28,11-13 fraglos identisch sein kann, so dass sich die historische Frage nach einem Schiffbruch des Paulus vor Malta erübrige. Der Aufenthalt auf Malta habe wohl nur drei Tage und nicht drei Monate gewährt. Ansonsten sei der Widerspruch zwischen den Zeitangaben "drei Tage“ (vgl. 28,7) und "drei Monate“ (vgl. 28,11) unlösbar. Als Resultat hält J. Wehnert fest, dass zwischen der Reisebeschreibung 27,1-8; 28,1-2.7.10-16 und den lukanischen Ergänzungen (den Pauluspassagen samt dem Seeabenteuer 27,9-44 sowie den Wundergeschichten 28,3-6.8-9; sämtlich mit dem Wir-Bericht nur lose oder gar nicht verknüpft) deutlich unterschieden werden müsse. Statt des von Lukas berichteten Schiffbruchs vor Malta sei in der Tradition wohl nur von einer (etwa dreimonatigen) Überwinterung auf Kreta die Rede gewesen, nach deren Ende die Fahrt nach Italien (mit dreitägigem Zwischenaufenthalt auf Malta) bestimmungsgemäß fortgesetzt worden sei (vgl. S. 44-45.110-112.193-196). Eine kritische Auseinandersetzung mit der literarkritischen Analyse von J. Wehnert bietet A. Suhl 1991, 21-28.

 

Einen Überblick über die verschiedenen Thesen, wo Paulus gestrandet sei, gibt C. Reynier 2006, 129-142. Sie folgt der Annahme, dass Paulus auf Malta gestrandet sei.

Aus Sicht von H. Warnecke 1987 werde merkwürdig selbstverständlich angenommen, dass Paulus bei seiner Romfahrt vor Malta gestrandet sei und dort überwintert habe. Diese Annahme werde mit dem Namen "Melite“ ("Melitê“) begründet, den Malta im Altertum getragen habe. Aber lag das südlich von Sizilien befindliche Malta tatsächlich in der Adria (vgl. 27,27)? Und war diese im Zentrum des römischen Weltreichs platzierte Insel im 1. Jh. n. Chr. noch von Barbaren (barbaroi) bevölkert (vgl. 28,2.4)? Das seien lediglich zwei von vielen Fragen, die zu einer kritischen Überprüfung der Malta-Theorie herausforderten, insbesondere wenn man bedenke, dass die süddalmatische Insel Mljet ebenfalls den antiken Namen Melite trug. H. Warnecke wolle jedoch nicht das Plädoyer für Mljet wieder aufleben lassen, sondern eine völlig neue Lösung des Problems bieten. So habe es im Altertum noch zwei weitere "Inseln“ ("nêsoi“) namens Melite gegeben, nämlich das nordägäische Samothrake sowie eine in der Argonautensage genannte "Insel“. Letztere werde zu Unrecht mit dem süddalmatischen Mljet identifiziert; tatsächlich handele es sich um einen Teil der westgriechischen Insel Kephallenia, vor der Paulus gestrandet sei. Der griechische Begriff "nêsos“ bezeichne nicht nur eine Vollinsel, sondern auch eine Halbinsel und Landzunge. Auf S. 59-69 begründet H. Warnecke die Gleichsetzung von Melite und Kephallenia ausführlich: In der Argonautensage (IV 566-573) des Apollonios Rhodios (3. Jh. v. Chr.) heiße es: "Dann aber steuerten sie entlang der Insel Kerkyra… Die Schiffer sahen das Eiland schwarz von Wäldern dem Meere entsteigen; darum wird auch Kerkyra Melainê, die Schwarze, geheißen. Über den frischen Wind erfreut nun fuhren sie weiter erst an Melite, dann am steilen Kerossos vorüber.“ Dieses Melite werde − vermutlich auch schon von Apollonios − mit der süddalmatinischen Insel Mljet gleichgesetzt, habe sich jedoch auf einen Teil der stark gegliederten westgriechischen Insel Kephallenia bezogen, die als einzige Insel im südadriatisch-ionischen Meeresraum ausgedehnte, schwarze Tannenwälder besessen habe. Bestätigt werde dieses zwingende naturwissenschaftliche Argument auch durch eine Notiz des römischen Gelehrten Plinius, wonach Melaena (Melainê) der Nebenname der Insel Kephallenia sei. Kerossos sei bisher noch nicht identifiziert. J. Wehnert 1990, 71-75 wendet sich gegen diese These. Da Apollonios die aufgezählten Inseln ausdrücklich als die "liburnischen“ (dalmatischen) bezeichne, sei der Gedanke einer Verwechslung mit den weit entfernten ionischen Inseln abwegig. Außerdem seien Corcyra nigra (Kerkyra Melaine) und Kephallenia in der Antike weithin bekannte, unverwechselbar benannte und von den Geographen klar unterschiedene Inseln gewesen. In der Apg lasse sich auch kein Beleg für die These finden, dass der griechische Begriff "nêsos“ nicht nur eine Vollinsel, sondern auch eine Halbinsel und Landzunge bezeichne. J. Wehnert 1991, 169-180 unterstreicht, dass sich H. Warneckes Hypothese praktisch erledige, wenn kein Beleg dafür existiere, dass Kephallenia oder ein Teil davon jemals Melite hieß. Insofern sei die nur auf Nebenaspekte eingehende Verteidigung H. Warneckes seitens A. Suhl 1991, 1-28 haltlos. B. Schwank 1990, 43-46 merkt an, dass die Tannenwälder des Berges Aenos auf Kefalonia zwar mächtig seien, jedoch Kefalonia deswegen noch nicht als "Schwarze Insel“ erscheine. Auch die Hänge mit Oliven, Zypressen und anderen Bäumen sähen, je nach Beleuchtung, sehr dunkel aus. Und solche bewaldeten Hänge gebe es auch auf den anderen westgriechischen Inseln. Außerdem könne der Tannenwald niemals die ganze Insel bedeckt haben, da die natürliche Waldgrenze der Tanne in diesem Gebiet selten unter 1000 Meter Höhe herabsteige. Die Waldfarbe sei also zur Bestimmung des Insel- bzw. Halbinselnamens unbrauchbar.

Gemäß H. Warnecke 2000, 110-111.145-156 sei Malta erst seit Beginn der Neuzeit mit dem Apostel Paulus in Verbindung gebracht worden, und die christlichen Spuren auf der Malta-Gruppe reichten nicht bis in vorkonstantinische Zeiten zurück. Auf Kephallenia gebe es dagegen Spuren des Paulus-Aufenthalts. Diese Spuren ließen jedoch, so die Kritik von J. Wehnert 1990, 67-99, nicht auf ein Wirken des Paulus auf Kephallenia schließen. Beispielsweise sei die Existenz zweier (byzantinischer?) Paulus-Kirchen auf Kephallenia auf spätantike und frühmittelalterliche Heiligenverehrung zurückzuführen, die das entsprechende Kirchenpatrozinium hervorgerufen habe. Überhaupt werde laut J. Wehnert 1989, 98-100 in 28,1-11 sorgfältig jede Verkündigungsterminologie vermieden.

G. Metallinos 1988, 507-529 hält die Hypothese, dass Paulus auf Kephallenia gestrandet sei, für überzeugend.

J. Wehnert 1989, 98-100 stimmt H. Warnecke dahingehend zu, dass Paulus eher in Griechenland als in Malta gelandet wäre, hätte der Gefangenentransport tatsächlich unter den in Apg 27-28 beschriebenen Bedingungen stattgefunden. J. Wehnert wirft jedoch H. Warnecke vor, er missverstehe pausenlos die lukanische Reiseschilderung als einen Tatsachenbericht im modernen Sinn. Tatsächlich handele es sich aber um einen auf schmaler Quellenbasis gestalteten theologischen Text: Im letzten Abschnitt seines Werkes wolle Lukas zeigen, wie Paulus − in tödlichen Gefahren (Seenot, Schiffbruch, Schlangenbiss) von Gott beschützt - seiner Bestimmung gemäß (vgl. Apg 9,15-16; 27,24) nach Rom gelangt, um als Zeuge Jesu Christi vor den Kaiser zu treten.

Anders J. M. Gilchrist 1996, 29-51: Der Bericht von der Seefahrt und Strandung des Paulus sei historisch zuverlässig, weshalb auch eine Suche nach dem Schiffswrack Sinn ergebe. Am ehesten sei eine Suche am Nordwestufer der Insel Malta gegenüber den St. Paul’s Islands, am Qawra Point und am Mistra Bay Erfolg versprechend.

 

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V. 2

 

Beobachtungen: Der griechische Begriff für "Einheimische“ ist "barbaroi“, von dem die abschätzige Bezeichnung "Barbaren“ abgeleitet ist. Für Menschen des hellenistischen Sprach- und Kulturraums, zu denen der Verfasser der Apg (oder/und der Augenzeuge) sicherlich gehörte, waren alle diejenigen Menschen "Barbaren“, die nicht dem eigenen hellenistischen Sprach- und Kulturraum angehörten. Dazu gehörten auch die Einheimischen der Insel Melite, die jedoch als "menschenfreundlich“ und damit durchaus positiv dargestellt werden. Möglicherweise ist der Begriff "barbaroi“ entstanden, weil die Sprache der Fremden in den Ohren der Hellenen wie "ba-ba-ba“ klang. Die Einheimischen auf Malta, phönizischer Abstammung, dürften wohl punisch gesprochen haben. Möglich ist, dass einige Einheimische auch des Lateinischen oder Griechischen mächtig waren, jedoch werden solche möglichen Fremdsprachenkenntnisse hier ausgeblendet.

 

Die Menschenfreundlichkeit ist hier nicht im allgemeinen Sinne der Gastfreundlichkeit zu verstehen. Zwar handelt es sich um ein den fremden Schiffbrüchigen, den "Gästen“, gegenüber freundliches Verhalten, jedoch ist dieses nur auf einen ganz konkreten Punkt bezogen: Die Einheimischen zündeten ein Feuer an, an dem sich die fremden Schiffbrüchigen wärmen und trocknen durften. Dass die Schiffbrüchigen auch daheim aufgenommen und verpflegt wurden, davon ist nicht die Rede.

 

Es verwundert, dass überhaupt der Regen erwähnt wird, denn angesichts der Tatsache, dass die Schiffbrüchigen beim Betreten des Landes alle völlig durchnässt gewesen sein dürften, dürfte der durchnässende Regen nicht mehr erwähnenswert gewesen sein. Dass trotzdem von ihm die Rede ist, weist zum einen auf den isolierten Charakter der Erzählung 28,1-6 hin und zum anderen auf eine ganz eigene Aussageabsicht der Erzählung.

 

"Ephestôta“ ("einsetzend“) ist ein Perfekt. Dieses betont nicht den Vorgang an sich, also dass der Regen gerade einsetzte, sondern den daraus resultierenden Zustand: es regnete. Damit war verbunden, dass die Schiffbrüchigen nass wurden und der Trocknung bedurften. Für die Trocknung war das Feuer gut. Dabei bleibt offen, ob die Einheimischen das Feuer zunächst für sich angezündet hatten und dann auch die Schiffbrüchigen hinzu holten, oder ob sie das Feuer von vornherein für die Schiffbrüchigen angezündet hatten.

Fraglich ist, wie die Einheimischen die Schiffbrüchigen ans Feuer holten: mit Gebärden oder mit Worten oder mit beidem? Sofern sie Worte benutzt haben, stellt sich die Frage, in welcher Sprache sie redeten: Punisch dürften die Schiffbrüchigen mehrheitlich wohl nicht oder nur schlecht verstanden haben. Ob die Einheimischen tatsächlich Griechisch konnten, ist unklar. Ebenfalls ist unklar, ob sie Lateinisch konnten. Das gilt auch für die Schiffbrüchigen. Lateinkenntnisse sind am ehesten bei dem Hauptmann Julius, der Paulus bewachen sollte, anzunehmen, weil er wohl selbst ein Römer war. Vielleicht war auch mindestens ein Teil der Schiffsbesatzung der lateinischen Sprache mächtig, denn sie musste ja in Italien die Fracht löschen. Hebräisch oder Aramäisch werden die Einheimischen wohl nicht gekonnt haben. Unter den Schiffbrüchigen lässt sich nur von Paulus sicher sagen, dass er Hebräisch oder/und Aramäisch konnte (vgl. 21,40).

 

Kälte ist auch im Spätherbst für die Insel Malta untypisch. Zwar kann es dann dort nachts durchaus kühl werden, doch liegt die Durchschnittstemperatur auch im November noch bei über 15 Grad. Im Rahmen der isolierten, wundersamen Erzählung ist aber dennoch von Kälte die Rede, wohl weil sie den passenden Rahmen und die Voraussetzung für die folgende wundersame Begebenheit abgibt. Es geht also vermutlich in 28,1-6 nicht um historische Richtigkeit, sondern um eine ganz konkrete theologische Aussage.

 

Es stellt sich die Frage, ob sämtliche 276 Schiffbrüchigen samt den Soldaten und dem Hauptmann Julius in "uns alle“ eingeschlossen sind. Auf jeden Fall werden die Soldaten und der Hauptmann Julius hier und auch in den folgenden Versen bis zum Schluss der Apg nicht mehr erwähnt. Nach einer ständigen Steigerung seines Ansehens im Laufe der Geschehnisse und nach einer immer stärkeren Lockerung der Gefangenschaft erscheint Paulus nicht mehr wie ein Gefangener, sondern eher wie ein Anführer. Sollten sich tatsächlich alle 276 Schiffbrüchigen zum Feuer begeben haben, so dürften viele in einem recht großen Abstand zum Feuer gesessen und von dessen wärmender und trocknender Wirkung wenig gespürt haben. Alle diese Erwägungen scheinen für den Verfasser der Apg, der die Episode 28,1-6 in seine Erzählung eingebaut hat, nicht von Belang gewesen zu sein. Ihm kam es nur noch auf Paulus und dessen Handeln an.

 

Weiterführende Literatur: Die Bewohner der Insel Melite würden wiederholt als "Barbaren“ bezeichnet, was laut H. Warnecke 2000, 27-28 bei Zugrundelegung der Insel Malta nicht zu erklären sei, denn unter Barbaren hätten die Griechen und Römer wilde, rohe und gewalttätige Menschen verstanden, die ungebildet sind und unverständlich sprechen. Jedoch auf der seit Ende des 3. Jh.s v. Chr. zu Rom gehörenden Insel Malta hätte Julius Cäsar seine Veteranen angesiedelt, und kurz nach der Ermordung des Imperators hätten die Malteser das römische Bürgerrecht erhalten. Die Erlangung des römischen Bürgerrechts habe die Abkunft eines Barbaren vergessen lassen, und dementsprechend hätte im 1. Jh. n. Chr. die Bewohner Maltas niemand mehr als Barbaren, sondern als Römer bezeichnet. Die zu Lebzeiten des Paulus im Zentrum des römischen Weltreichs lebenden Malteser seien also mitnichten Barbaren gewesen, zumal sie nicht punisch, sondern lateinisch und griechisch gesprochen hätten. H. Warnecke 1987, 111-118 merkt an, dass die Kephallenen eher Barbaren entsprochen hätten, seien sie doch nicht ohne weiteres dem hellenistischen Sprach- und Kulturraum zuzurechnen gewesen. Sie hätten zwar Griechisch gesprochen, allerdings einen sehr schwer verständlichen Dialekt. Außerdem hätten sie einen für Barbaren kennzeichnenden Mangel an Besonnenheit aufgewiesen. Dabei seien sie jedoch durchaus gastfreundlich gewesen.

C. Reynier 2006, 142-147 erklärt die Verwendung der Bezeichnung "barbaroi“ damit, dass die Erwartung der Schiffbrüchigen bei dem Betreten des fremden Landes im Kontrast zu dem tatsächlichen Empfang seitens einer durch und durch hellenisierten Gesellschaft − eines ihrer Merkmale sei die Gastfreundschaft - erscheinen solle.

 

C. Sant, J. Sammut 1990, 330 weisen darauf hin, dass es auf der Insel Malta im Herbst durchaus kalt und stürmisch sein kann. Auch sei das physische und psychologische Bedürfnis der Gestrandeten nach Feuerwärme zu bedenken.

 

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V. 3

 

Beobachtungen: Auch Paulus erwies sich als ein Mensch, der sich um das Wohl seiner Mitmenschen kümmerte und mittels eines Reisighaufens dem Feuer neue Nahrung gab, so dass die Wärme nicht zurückging. Dass nun aber gerade jetzt erst eine Schlange wegen der Hitze aus dem Feuer kam, ist insofern unwahrscheinlich, weil sie schon bei den ersten von den Einheimischen entfachten Flammen die Hitze gespürt haben und hervorgekommen sein dürfte. Aber auch hier geht es nicht um historische Richtigkeit, sondern um eine theologische Aussage. Und für diese theologische Aussage attackierte die Schlange nicht einen Einheimischen, sondern Paulus.

 

Um welche Art Schlange (echidna) es sich handelte, bleibt offen. Somit kann es sich um jede beliebige Schlange gehandelt haben, sei sie giftig oder nicht. Angesichts der Tatsache, dass es heutzutage auf Malta keine Giftschlangen gibt, ist eher an eine nicht giftige Schlange zu denken. Allerdings ist durchaus möglich, dass es damals auf Malta auch Giftschlangen gab, diese jedoch auf der seit jeher dicht von Menschen bevölkerten Insel keine Überlebenschance hatten. Wahrscheinlicher ist aber auch hier, dass es nicht um historische bzw. zoologische Richtigkeit geht, sondern um eine ganz konkrete theologische Aussage der Erzählung 28,1-6.

 

Das Verb "kathaptô“ kann in V. 3 sowohl "sich schlingen“ als auch "sich festbeißen“. Entweder schlang sich also die Schlange um die Hand des Paulus oder sie biss sich in der Hand fest.

 

Weiterführende Literatur: C. H. Talbert, J. H. Hayes 1995, 321-326 befassen sich mit folgenden Fragen: Welcher theologische Inhalt hat sich den Lesern der Sturmberichte Lk 8,22-25 und Apg 27 erschlossen? Wie fügen sich diese beiden Sturmberichte in das lukanische Gesamtwerk ein? Ergebnis (zu Apg 27): Der Schiffbruch und der Angriff der Schlange seien keine Strafe Gottes gewesen. Die Rettung des Paulus sei nicht auf dessen Leistung, sondern auf den Plan Gottes zurückzuführen. Gott erweise Paulus als Gerechten, nicht als Sünder. Dem entspreche, dass in 23,12-26,32 auch Menschen die Unschuld des Paulus bekräftigten. Diese Aspekte fügten sich nahtlos in den weiteren literarischen und theologischen Horizont des lukanischen Gesamtwerkes ein.

 

Laut H. Warnecke 2000, 28-29.106-107 (vgl. H. Warnecke 1987, 108-110) werde der griechische Begriff "echidna“ meist mit "Biest“, "Schlange“ oder "Natter“ übersetzt. Dabei bezeichne der Begriff jedoch nicht irgendeine Schlange, sondern die lebensgefährliche Sandviper. Auf Malta gebe es aber weder Sandvipern noch überhaupt eine Vipernart, und auch keine anderen Giftschlangen. Die drei auf Malta lebenden Schlangenarten seien ungiftig. Auf Kephallenia sei dagegen die lebensgefährliche Sandviper verbreitet gewesen und auch heute noch verbreitet. Paulus sei aber wohl nicht von einer Sandviper, sondern von der zum Verwechseln ähnlichen Europäischen Katzennatter gebissen worden. Diese beiße sich im Gegensatz zur Sandviper an der Hand fest, sei jedoch für den Menschen ungefährlich.

 

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V. 4

 

Beobachtungen: Die Schlange wird als "thêrion“ bezeichnet, als "Tier“. Dabei ist "Tier“ hier im Sinne von "lebensgefährliches Tier“ zu verstehen.

 

Unklar ist, wie die Schlange an Paulus Hand hing. Wenn sie sich an seiner Hand festgebissen hatte, dürfte sie noch ihre Zähne im Fleisch des Paulus gehabt haben. Gegen diese Deutung spricht, dass ein solches dauerhaftes Festbeißen für Schlangen völlig untypisch ist. Unter dem Gesichtspunkt des realistisch anzunehmenden Schlangenverhaltens dürfte sich die Schlange am ehesten um die Hand - vielleicht auch um den Arm − des Paulus geschlungen haben. Allerdings ist nicht gesagt, dass realistisches Tierverhalten der Maßstab für die Wahl der Formulierungen war. Da nicht präzisiert wird, wie man sich das Hängen der Schlange vorzustellen hat, ist zu vermuten, dass nicht die Art und Weise des Hängens entscheidend ist, sondern die Tatsache des Hängens. Die Schlange war also über längere Zeit mit Paulus in Kontakt, wie auch immer man sich diesen vorzustellen hat.

 

Die Einheimischen hatten eine Weltsicht, die sich am Tun-Ergehen-Zusammenhang orientierte. Da Paulus aus dem Meer gerettet worden war, muss er demnach ein rechtschaffener Mensch gewesen sein. Dementsprechend waren er und die anderen Schiffbrüchigen ans Feuer eingeladen worden. Als ihn jedoch die Schlange attackierte und in Lebensgefahr brachte, schloss man daraus, dass er ein Mörder sein musste.

 

Die Gerechtigkeit (dikê) ist als handelnde Person gedacht: Sie lässt Paulus nicht am Leben, bringt ihn also geradezu um. Es ist anzunehmen, dass die Einheimischen an eine Göttin dachten. Dike war eine griechische Göttin, nämlich die Göttin der Gerechtigkeit, die Vergeltung übte. Dike war die Tochter des Gottes Zeus und der Göttin Themis. Angesichts der Tatsache, dass die Einheimischen nicht dem hellenischen Sprach- und Kulturraum entstammten, stellt sich jedoch die Frage, ob sie tatsächlich an eine griechische Göttin der Gerechtigkeit glaubten. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass sie eine solche fremdländische Göttin in ihren eigenen Glauben integriert hatten. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass sie zwar nicht an Dike glaubten, jedoch an eine Göttin, die Dike entsprach. Der Augenzeuge und/oder Verfasser der Apg hätten dann ihre eigene Götterwelt auf die Einheimischen übertragen.

 

Bei der Verbform "eiasen“ handelt es sich um einen Aorist. Streng genommen ist also "ouk eiasen“ mit "ließ nicht“ zu übersetzen. Demnach hätte sie Paulus nicht am Leben gelassen, d. h. Paulus wäre schon gestorben. Das ist er tatsächlich jedoch noch nicht. Der Aorist ist also vermutlich so zu erklären, dass die Einheimischen den Tod des Paulus so sicher angenommen haben, dass er in ihren Augen schon tot war, obwohl er tatsächlich noch lebte.

Wenn die Einheimischen aus dem längeren Kontakt der Schlange mit Paulus schlossen, dass dieser sicher sterben werde, muss der Kontakt lebensgefährlich gewesen sein. Wenn sich die Schlange um seine Hand gewickelt hatte, konnte sie durchaus die Hand zerquetschen. Allerdings ist nicht klar, wie man aus einer solchen Quetschung den sicheren Tod schließen konnte. Deshalb ist eher anzunehmen, dass daran gedacht ist, dass sich die Schlange weiterhin in der Hand des Paulus festgebissen hatte. Weil nur der Biss einer Giftschlange lebensgefährlich ist, ist davon auszugehen, dass die Einheimischen die Schlange für eine Giftschlange hielten. Mit der Feststellung, dass die Schlange an der Hand des Paulus hing, soll wohl ausgesagt werden: Das Gift floss wirklich und über längere Zeit ins Blut des Paulus. Unter normalen Umständen wäre bei einer solch großen und dauerhaften Giftmenge jeder Mensch gestorben.

 

Weiterführende Literatur: G. Rinaldi 1982, 186 merkt kurz an, dass "dikê“ zwar allgemein "Gerechtigkeit“ bedeute, hier aber wohl eine Gottheit namens Dike gemeint sei. Dieses Verständnis liege jedenfalls der lateinischen Übersetzung mit "Ultio“ zugrunde.

Die Tatsache, dass die Bewohner von Melite die eindeutig griechische Göttin Dikê fürchteten, sei gemäß H. Warnecke 1987, 118-119 als wichtiges Indiz für den Schiffbruch des Paulus im westgriechischen Inselraum zu werten. C. Sant, J. Sammut 1990, 330-331 wenden dagegen ein, dass man aus den archäologischen Resten bei Marsaxlokk, z. B. des Tempels der Hera, ersehen könne, wie tief die griechische Kultur auf Malta eingedrungen war.

 

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V. 5

 

Beobachtungen: Paulus aber starb nicht, sondern es war das Gegenteil der Fall: Er erlitt keinen Schaden. Das zu erwartende und das tatsächliche Ergehen des Paulus werden also in einen krassen Gegensatz gestellt.

Paulus hatte keine körperlichen Probleme mit der Schlange, sondern er schüttelte sie geradezu lässig zurück ins Feuer. Somit war die Schlange nicht einmal ansatzweise dazu in der Lage, das Leben des Paulus zu gefährden. Wie es der Schlange im Feuer erging, wird zwar nicht gesagt, doch ist zu vermuten, dass sie darin verbrannte. Damit war die Gefahr nicht nur teilweise und zeitweise gebannt, sondern ganz und gar und dauerhaft. Möglicherweise ist Apg 28,5 im Lichte von Lk 10,18-19 zu lesen, wonach Jesus den Jüngern die Vollmacht gegeben hat, auf Schlangen und Skorpione zu treten.

 

Weiterführende Literatur:

 

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V. 6

 

Beobachtungen: Das Verb "pimprêmi“ ist mit "anschwellen“, "sich entzünden“ oder "vor Fieber glühen“ zu übersetzen. Die Einheimischen erwarteten also, dass Paulus anschwellen, sich entzünden oder vor Fieber glühen werde. Dabei ist unklar, ob der gesamte Körper oder nur ein bestimmtes Körperteil betroffen sein würde. Da allein die Schlange als Ursache für das erwartete körperliche Geschehen infrage kam, war bei einem bestimmten Körperteil nur an die Hand zu denken, denn an der hatte sich die Schlange ja festgebissen. Es kann also sein, dass die Einheimischen erwarteten, dass die Hand des Paulus anschwellen oder sich entzünden werde. Allerdings ist die Hand nicht als getrennt vom übrigen Körper zu betrachtendes Körperteil gedacht, sondern die Hand ist nur als dasjenige Körperteil gedacht, von dem aus das körperliche Geschehen ausging. Es ist also anzunehmen, dass die Einheimischen folgendes Szenario erwarteten: Das Gift der Schlange dringt über die Hand in den Körper des Paulus ein. Zunächst entzündet sich die Hand und schwillt an, dann verteilt sich das Gift im Körper, sodass auch die anderen Körperteile davon infiziert werden und anschwellen. Durch das Gift gerät der Körper außer Kontrolle und glüht vor Fieber. Damit ist Lebensgefahr gegeben.

Als Folge des außer Kontrolle geratenden Körpers wäre zu erwarten, dass Paulus stirbt. Und tatsächlich wird ja auch sogleich die Erwartung des Todes des Paulus erwähnt. Allerdings erscheint der Tod nicht in einem untrennbaren Zusammenhang mit dem Anschwellen, der Entzündung und/oder dem fiebrigen Glühen, denn die Einheimischen erwarteten im Hinblick auf Paulus nicht, "…, dass er anschwellen und plötzlich tot umfallen werde“, sondern "…, dass er anschwellen oder plötzlich tot umfallen werde“. Es handelt sich also um zwei verschiedene Annahmen seitens der Einheimischen, was passieren werde. Dabei stellt sich die Frage, was die beiden Erwartungen voneinander unterscheidet: Unterscheidet die beiden Erwartungen, dass nur die letztere eine Erwartung des Todes darstellte, nicht aber die erstere? Dann wäre die erstere Erwartung als Erwartung einer schweren körperlichen, aber nicht zum Tode führenden Reaktion zu verstehen. Oder unterscheidet die beiden Erwartungen, dass die erstere die Erwartung eines langsamen und möglicherweise qualvollen Todes darstellte, die letztere dagegen die Erwartung eines plötzlichen Todes? Diese Deutung würde erklären, warum ausdrücklich gesagt wird, dass die Einheimischen einen plötzlichen Tod erwarteten.

 

Dass völlig überraschend das Erwartete nicht eintrat, führte bei den Einheimischen zu einem erneuten völligen Sinneswandel. Der erste völlige Sinneswandel war eingetreten, als die Einheimischen den zuvor für unbescholten gehaltenen Paulus attackierte. Plötzlich hielten sie ihn für einen Mörder. Nachdem die Schlange dem Paulus nichts anhaben konnte, trat der zweite völlige Sinneswandel ein: Paulus war nun in ihren Augen plötzlich kein Mörder mehr, sondern ein Gott. Die beiden völligen Sinneswandel machen deutlich, dass die Einheimischen dabei völlig überfordert waren, die Identität des Paulus sachgemäß einzuschätzen.

Zwar wird seitens der Apg die völlige Fehleinschätzung, dass Paulus ein Gott sei, nicht korrigiert, jedoch wird stillschweigend vorausgesetzt, dass der Leser der Apg die Fehleinschätzung sofort erkennt. Die fehlende Richtigstellung besagt nicht, dass Paulus tatsächlich ein Gott war, sondern besagt vielmehr, dass der Verfasser der Apg die Leser für befähigt hielt, die Fehleinschätzung ohne Richtigstellung zu erkennen. Die Befähigung sollten die Leser insbesondere nach dem Lesen von 14,1-18, aber auch nach dem Lesen anderer Abschnitte der Apg erworben haben.

Unklar ist, inwieweit Paulus in 28,1-6 als Wundertäter erscheint. Betrachtet man den Abschnitt getrennt vom Rest der Apg, so kann man zu dem Schluss kommen, dass Paulus ein Wundertäter war. Im Lichte der gesamten Apg − insbesondere der Rettung aus der Seenot - betrachtet, erscheint Paulus dagegen nicht als Wundertäter, sondern als Diener Gottes. Als Diener Gottes unterstand er in besonderem Maße dem Schutz Gottes und brauchte keine Gefahr zu fürchten. Weil die Einheimischen gemäß dem Verfasser der Apg einem irrigen Weltbild folgten und mit christlichem Denken nicht vertraut waren, verstanden sie diesen Sachverhalt nicht.

 

Bei der Verbform "elegon“ handelt es sich um ein Imperfekt. Die Aussage, dass Paulus ein Gott sei, wurde also nicht nur einmal gemacht, sondern wiederholt. Es handelte sich um eine dauerhafte Einschätzung dessen, was Paulus sei.

 

Weiterführende Literatur: Laut F. S. Spencer 1998, 150-159 handele die Apg nicht nur von der bemerkenswerten Wandlung des Paulus vom Erzfeind des Evangeliums hin zu dessen leidenschaftlichstem und dynamischstem Verkündiger, vor allem unter Heiden, sondern auch vom fortwährenden Kampf des Paulus um das Bekennen und Bewahren der neuen Identität angesichts widriger menschlicher, natürlicher und übernatürlicher Kräfte. Neben der Christuserscheinung auf dem Weg nach Damaskus (vgl. Apg 9) kämen auch den Ereignissen auf den Inseln Zypern (vgl. Apg 13) und Malta (vgl. Apg 28) am Anfang und am Ende der Missionsreisen besondere Bedeutung im Hinsicht auf die Entwicklung von Paulus' Charakter und Status zu. Im Rahmen seines Aufsatzes kommt F. S. Spencer auf verschiedene Aspekte der besonderen Bedeutung der Inseln in der Antike zu sprechen: Inseln hätten als Orte der Zuflucht, des Exils, der Erhöhung und heidnischer Bewohner gegolten. Auch Paulus erfahre Zypern als sicheres, lichtes Gebiet inmitten ungestümer Mächte der Finsternis um ihn herum. Für Paulus sei Zypern zwar kein Ort des Exils, aber doch der Auszeichnung, werde ihm doch Erstaunen und Respekt − sogar Glaube - entgegengebracht. Und schließlich werde er auf Zypern zum göttlich befähigten Führer der Verbreitung des Evangeliums und schließlich auch zum führenden Heidenmissionar. Der absolute Höhepunkt der Erhöhung des Paulus komme schließlich auf Malta. Er sei zwar ein Gefangener, werde aber verschiedentlich mit Respekt behandelt. In einer Zeit, als Paulus nicht missionarisch tätig sein konnte und in einem heftigen Unwetter mit den anderen Reisenden jegliche Hoffnung auf Rettung verlor (vgl. 27,20), habe er sich wieder als dynamischer Führer und Wohltäter herausgestellt, der aller Unbill trotzte. So habe er nicht nur seinen Mitreisenden wieder Mut gemacht, sondern sei zu großer Ehre gekommen (vgl. 28,10). Nach den Ereignissen auf Malta bis zum Ende der Apg habe er sich trotz seiner Gefangenschaft wieder wie ein Führer verhalten und das Evangelium verkündigt.

 

D. R. MacDonald 1999, 88-107 stellt zahlreiche Ähnlichkeiten der Schiffbrucherzählungen in der Apg und in der Odyssee des Homer (Buch 5 und 12) fest. So fänden sich auch in der Odyssee Wir-Berichte. Der Ablauf und das Vokabular der Schiffbrucherzählungen in der Apg und in der Odyssee des Homer ähnelten sich. Auch in der Odyssee werde die Rettung angekündigt, wenn auch nicht von einem Engel, sondern von der Meeresgöttin. Die Rettung erfolge sowohl in der Apg als auch in der Odyssee mittels des Schwimmens auf Planken. Sowohl Paulus als auch Odysseus würden auf der unbekannten Insel der Rettung von den Einheimischen freundlich aufgenommen und schließlich fälschlicherweise für einen Gott gehalten. Und schließlich erführen beide Helden bei ihrer Abreise Ehren. Nicht historische Fakten seien also Grundlage der Schiffbrucherzählung des Paulus, sondern literarische Fiktion. Lukas habe die Vorlage des Homer nicht nur imitiert, sondern christlich umgewandelt. Seine Absicht sei es gewesen, durch den Bezug des Schiffsbruchs des Paulus auf die Schiffbrüche des Odysseus Paulus und seinen Gott mittels eines Vergleichs zu erhöhen. Anders als Poseidon und Zeus sei der Gott des Paulus nicht für den Sturm verantwortlich, sondern nur für die Rettung. Odysseus verliere die Hoffnung, Paulus bleibe voller Vertrauen. Nur der Gott des Paulus rette sämtliche Schiffbrüchigen. Und schließlich werde bei Homer zwar der Held glänzend dargestellt, aber die Apg überrage die Odyssee hinsichtlich der Tugend des Paulus und seines Gottes.

 

J.-N. Aletti 1996, 375-392 sieht in der Erzählung vom Schiffbruch Apg 27 eine Analogie zur Szene am Fuße des Kreuzes Jesu Lk 23. In beiden Erzählungen werde in einem Augenblick die Unschuld bekräftigt, in der sich das Gegenteil nahe lege.

 

Zu Magie und Heidentum in der Apg siehe H.-J. Klauck 1996, der sich auf S. 129-133 mit der gastfreundlichen Insel "Melite“ befasst.

 

Was sich in Apg 16, der wunderbaren Befreiung aus dem Gefängnis bereits deutlich angekündigt habe und von da an immer präsent geblieben sei, werde laut D. Ziegler 2004, 201-210 zum Ende der Apg noch einmal aufgenommen und weiter entfaltet. Zunehmend erscheine Paulus intertextuell als der neos Dionysos (neue Dionysos), wenn auch nicht im Sinne einer unkritischen Identifizierung. Als Typos wie als Antitypos werde Dionysos, auf Paulus hin fokussiert, dem Leser transparent. Das zeige sich zunächst und vor allem im Topos der Seereise- und Ankunftserzählung. Das vielleicht markanteste Epitheton des Dionysos sei das des "Kommenden“, der immer wieder neu seine Ankunft inszeniert und von den Menschen kultisch begehen lässt.

 

C. K. Barrett 1987, 51-64 setzt sich kritisch mit der Meinung auseinander, dass Paulus wie die anderen Apostel ein "Gottesmann“ gewesen und als Nachfolger seines Meisters Jesus mit der gleichen göttlichen Kraft versehen und von dem gleichen göttlichen Geist wie dieser geleitet gewesen sei. Laut C. K. Barrett werde zwar verschiedentlich suggeriert, dass Paulus ein "Gottesmann“ sei, tatsächlich sei er es jedoch nicht. So werde Paulus zwar von den "barbaroi“ für einen Gott gehalten, jedoch sei dies mit deren Unwissenheit zu erklären.

D. Ladouceur 1980, 435-449 legt dar, dass die Erzählung 28,1-6 für sich genommen wohl habe Paulus als Gottesmann darstellen wollen. Im Rahmen der Apg gehe es jedoch weniger um die Glorifizierung des Paulus als vielmehr um den Beweis seiner Unschuld. Der Schiffbruch, die Frage der Schuld und der Beweis der Unschuld stünden in einem engen Zusammenhang wie auch antike Texte aus der hellenistischen Umwelt zeigten.

 

Das Anliegen von A. Weissenrieder 2007, 79-101 ist es zu zeigen, dass der Verfasser in 28,6 auf ein in der Antike weit verbreitetes Wissen um sog. göttliche Ärzte zurückgreife. In der Forschung werde häufiger zur Erklärung der Erzählung 28,1-6 auf Lk 10,19 verwiesen, wo den Zweiundsiebzig die Macht, "auf Schlangen und Skorpione“ zu treten, gegeben werde. Allerdings gehe die Macht über Schlangen und Skorpione in Lk gerade nicht mit einer Gottesprädikation einher. Als andere Möglichkeit werde die Auslegung auf Grundlage der Mosetradition von der ehernen Schlange ins Spiel gebracht. Wie Mose die Macht über die Schlange durch Gott gegeben werde, so auch Paulus. Und wie Mose die Schlange lebend in der Hand halte, so auch Paulus. Doch werde Mose von den Weisen und Zauberern, die versuchen, mit ihren Stäben eine ähnliche Wirkung wie Paulus zu erzielen, gerade nicht als Gott bezeichnet. Auch werde wohl nicht, wie von weiteren Auslegern behauptet, die Ironie der Situation durch die Leerstelle offenbart, indem die Erwartung einer Zurückweisung der Gottesprädikation gebrochen und von den Lesern und Hörern selbst erfüllt werde. Die Erzählung werte nämlich die Verschonung des Paulus selbst eindeutig positiv und stelle sie nicht in Frage oder kommentiere sie ironisch. A. Weissenrieder weist auf die Verbindung der Gottesprädikation mit der Darstellung des Paulus als Seher und Heiler und der Nennung der Schlange hin und versucht vom numismatischen, theologiegeschichtlichen, medizinhistorischen und literarischen Befund her zu zeigen, dass eine Anspielung der Gottesprädikation auf die Arzttradition vorliege.

 

 

Literaturübersicht

 

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