Auslegung und Bibliographie zur Bibel


Apostelgeschichte (13-14)

Die erste Missionsreise des Paulus

Apg 13,13-15

Studieren Sie die Bibel! Hier finden Sie einen Einstieg in die wissenschaftliche Auslegung von Bibeltexten mit Literaturangaben.

Wenn Sie diese Bibliographie zum ersten Mal nutzen, lesen Sie bitte die Hinweise zum Gebrauch.

Jede Seite enthält eine Übersetzung des jeweiligen Bibeltextes, sowie Beobachtungen (Vorbereitung der Auslegung), Hinweise zu weiterführender Literatur und eine abschließende Literaturübersicht.

Apg 13,13-15

 

 

Übersetzung

 

Apg 13,13-15:13 Nachdem Paulus und seine Begleiter aus Paphos ausgelaufen waren, kamen sie nach Perge in Pamphylien. Johannes trennte sich jedoch von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück. 14 Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien; und sie gingen am Sabbattag in die Synagoge und setzten sich. 15 Nach der Lesung aus dem Gesetz und den Propheten schickten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und ließen ihnen sagen: "Brüder, wenn ihr für das Volk ein Wort des Zuspruchs habt, so redet!“

 

 

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V. 13

 

Beobachtungen: Gemäß 13,6-12 hatten sich Barnabas, Paulus (= Saulus) und Johannes (Markus) in Paphos auf Zypern aufgehalten. Dort hatte der Magier, falsche Prophet und Jude Barjesus/Elymas vergeblich versucht, den Prokonsul Sergius Paulus von der Bekehrung zum christlichen Glauben abzuhalten. Nach Beendigung ihres erfolgreichen Aufenthaltes stachen die Missionare von der Hafenstadt Paphos aus wieder in See und segelten bis zur Südküste der heutigen Türkei.

 

Die Formulierung "hoi peri Paulon“ ist wörtlich "die um Paulus herum“ und sinngemäß "die Paulus-Gruppe“, "die Gruppe um Paulus“ oder "Paulus und seine Begleiter“ zu übersetzen. Aus jeder dieser Übersetzungen geht hervor, dass Paulus der Kopf der Missionarsgruppe geworden ist. Paulus selbst hat sicher dieser Gruppe angehört, ebenso Barnabas. Ob auch deren Gehilfe Johannes (Markus) dazu gehörte, ist unsicher, weil nicht klar ist, ob dieser von Paphos oder erst von Perge aus nach Jerusalem zurückgekehrt ist. Weitere Personen kommen nicht in den Blick, obwohl auch einige Begleiter der Gruppe angehört haben können, die jedoch im Hinblick auf die Mission keine oder höchstens eine untergeordnete Rolle gespielt haben dürften. Warum Paulus von nun an eine Vorrangstellung innehatte, bleibt offen.

 

Die Stadt Perge lag nicht direkt an der Südküste, sondern rund 15 Kilometer landeinwärts. Somit stellt sich die Frage, wie die Missionare dorthin gekommen sind. Weil kein Wechsel des Verkehrsmittels erwähnt wird, ist zunächst davon auszugehen, dass die Missionare − vielleicht mit Zwischenstopp in der Hafenstadt Attalia (vgl. 14,25) − über den damals vielleicht noch schiffbaren Fluss Cestrus (griech.: Kestros) bis in die Nähe von Perge gefahren sind. Weil Perge etwa fünf Kilometer westlich des Flusses lag, wird sich ein Fußmarsch angeschlossen haben. Möglich ist aber auch, dass die Missionare im Hafen von Attalia das Segelschiff verlassen und die Reise nach Perge zu Fuß (oder auf einem Wagen oder auf Reittieren) fortgesetzt haben.

 

Die Landschaft Pamphylien war in der Antike nur von geringer Bedeutung. 25 v. Chr. − 43 n. Chr. bildete Pamphylien entweder eine eigene Provinz oder − was wahrscheinlicher ist − war wie die Landschaft Pisidien Teil der Provinz Galatien (Galatia). 43/44 n. Chr. − 68 n. Chr. war Pamphylien mit der weiter westlich gelegenen Landschaft Lykien zu der einen Provinz "Lycia et Pamphylia“ zusammengefasst.

 

Ob der Gehilfe Johannes (Markus; zur Person siehe Beobachtungen zu 13,5) sich schon in Paphos oder erst in Perge von Paulus und Barnabas getrennt hat, ist unklar. Der Text legt eher eine Trennung in Perge nahe, doch war Perge keine Hafenstadt, von der aus Johannes (Markus) wieder mit dem Schiff hätte nach Hause segeln können. Sollte es nicht unvorhergesehen zur Trennung gekommen sein, ist eine Heimreise von Paphos oder von der nicht erwähnten Hafenstadt Attalia aus wahrscheinlicher.

Der Grund für die Trennung des Johannes (Markus) von Paulus und Barnabas bleibt offen. Waren es berufliche oder private Gründe daheim, die ihn zur Rückkehr veranlassten? Oder hatte er Heimweh? Oder war er krank geworden? Möglich ist auch, dass es zwischenmenschliche Gründe gab. Die Tatsache, dass Paulus der Kopf der Missionarsgruppe geworden war, könnte Johannes (Markus) nicht gefallen haben. Auch könnte er es satt gehabt haben, selbst nur Gehilfe gewesen und damit den anderen Missionaren untergeordnet gewesen zu sein. Vielleicht hatte die Trennung aber auch weniger etwas mit der Missionarsgruppe an sich als vielmehr mit der Mission und deren Umständen zu tun. War Johannes (Markus) die Missionsreise und −arbeit zu anstrengend geworden? Oder merkte er, dass die Mission zukünftig vermehrt unter Heiden erfolgen würde? Das könnte dies bei ihm Furcht vor der Fremde ausgelöst haben. Auch könnte er sich grundsätzlich gegen die gesetzesfreie Mission ausgesprochen haben.

 

Weiterführende Literatur: D. A. Campbell 2000, 595-602 legt dar, dass die Reiseschilderungen Apg 13,13-14a; 14,24b-26 den tatsächlichen geographischen Begebenheiten entsprächen und vermutlich historisch korrekt seien. Auf dem Hinweg seien Paulus und seine Begleiter nicht über Attalia gereist. Wer in der Antike mit dem Schiff von Zypern nach Perge habe reisen wollen, sei nicht in der Hafenstadt Attalia an Land gegangen. Erstens habe Attalia zu weit im Westen gelegen, zweitens habe bei der Beförderung von Waren die Regel gegolten, dass man so nahe wie möglich an den eigentlichen Zielort heranfuhr. Somit sei anzunehmen, dass Paulus und seine Begleiter den damals schiffbaren Fluss Celsus bis auf die Höhe von Perge fuhren und dort an Land gingen. Hier habe sich Johannes Markus von Paulus und den anderen Reisenden, die nach Perge weitergingen, getrennt und seine Heimreise angetreten. Auf dem Rückweg aber seien die verbleibenden Missionare über Attalia gereist, weil sie in Perge angesichts der vergleichsweise wenigen Schiffe wohl Schwierigkeiten gehabt hätten, ein Schiff zu finden, das sie nach Antiochia am Orontes hätte mitnehmen können. Für die Suche nach einem geeigneten Schiff sei Attalia geeigneter gewesen, denn hier habe man auch darauf hoffen können, dass ein von Westen kommendes Schiff Richtung Antiochia weiterfuhr.

 

Mit der Frage, wie Johannes Markus in der Apg dargestellt wird, befasst sich C. C. Black 1993, 235-254. Ergebnis: Die Person des Johannes Markus bleibe unscharf, lasse sich nur mit einiger Mühe herausarbeiten. Letztendlich ließen sich folgende Feststellungen treffen: a) Johannes Markus stehe in einem Zusammenhang mit der christlichen Gemeinde in Jerusalem (12,12; 13,13) und werde vielleicht unterschwellig auch mit Frömmigkeit und Wohlstand in Verbindung gebracht (12,12). b) Er sei direkt mit Barnabas und Paulus verbunden, auf deren Einladung hin er ihnen zu Beginn der ersten Missionsreise auf dem Weg nach Zypern zur Hand gehe. c) Er werde implizit mit der christlichen Mission innerhalb der jüdischen Synagogen (13,5) in Verbindung gebracht, jedoch von der weiter reichenden Heidenmission abgesondert. d) Er werde allgemein in ein dunkles (13,5.13) und gänzlich nachteiliges (15,38-39) Licht getaucht. e) Mit seinem Patron, Barnabas, verschwinde Johannes Markus nach Apg 15 von der Bühne und tauche bis zum Ende der Apg nicht mehr auf. Johannes Markus erscheine als eine − bei einer gewissen Individualisierung − typisierte Persönlichkeit, die als Folie diene, auf deren Hintergrund die Konturen der Persönlichkeiten anderer Protagonisten der Erzählung deutlicher zu erkennen seien.

 

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V. 14

 

Beobachtungen: Von Perge wird zunächst − das sollte sich erst auf der Rückreise ändern (vgl. 14,25) - keinerlei Begebenheit oder Missionstätigkeit berichtet. Gab es keine Missionstätigkeiten oder waren diese erfolglos geblieben? Möglicherweise war Perge von vornherein nur als Ort der Durchreise geplant gewesen. Vielleicht gab es aber auch einen Grund, der zur Eile mahnte. Am ehesten wäre an einen klimatischen Grund wie eine bevorstehende Verschlechterung der Reisebedingungen durch Kälte, Hitze oder Regen, der die Bergflüsse anschwellen lassen konnte, zu denken.

 

Antiochia in Pisidien gehörte ebenso wie Antiochia am Orontes zu den Städten, die nach einem der seleukidischen Herrscher namens Antiochus benannt worden waren. Genau genommen lag Antiochia nicht in Pisidien, sondern in Phrygien nahe an der Grenze zu Pisidien. Insofern müsste es eigentlich "Antiocheia pros Pisidian“ ("Antiochia bei Pisidien“) statt "Antiocheia tês Pisidias“ ("Antiochia in Pisidien“) heißen. In Phrygien gab es eine weitere Stadt namens Antiochia, nämlich Antochia am Mäander. Zur Zeit der von der Apg berichteten Geschehnisse gehörte die Landschaft Phrygien zur Provinz Galatien. Antiochia in Pisidien war von einem römischen Lebensstil geprägt, war es doch von Kaiser Augustus 25 v. Chr. zu einer Veteranenkolonie erhoben worden.

 

Es stellt sich die Frage, welche Personen das Personalpronomen "sie“ umfasst. Ganz sicher gehören die im Folgenden weiterhin genannten Paulus und Barnabas dazu. Johannes (Markus) hat die beiden in Paphos oder Perge verlassen, kann also nicht dazu zählen. Weitere Begleiter kommen nicht in den Blick, sind aber nicht ausgeschlossen.

Es fällt auf, dass Paulus und Barnabas (und vielleicht weitere Begleiter) wie selbstverständlich in die Synagoge gingen. Vermutlich hegten sie von vornherein Predigtabsichten, denn die Verheißung des Messias (= Christus) war ja an das Volk Israel, also an die Juden, gerichtet. Außerdem konnten Paulus und Barnabas darauf hoffen, dass sich in der Synagoge auch Gottesfürchtige aufhalten würden, also Nichtjuden, die dem Judentum aber nahe standen.

 

Wörtlich ist "hêmera tôn sabbatôn“ mit "Tag der Sabbate“ zu übersetzen. Der Plural "der Sabbate“ fällt auf. Es handelt sich zwar nur um einen Tag, aber um mehrere Sabbate. Der Tag ist also ein Tag von mehreren Sabbaten. Der Sabbat ist der jüdische Ruhetag, entspricht dem christlichen Sonntag. Der Sabbat beginnt am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang und endet am Samstagabend zur entsprechenden Zeit. Weil nur ein einziger Wochentag als "Sabbat“ bezeichnet wird, können die "Sabbate“ keine Festzeit meinen, es sei denn, man versteht "Sabbate“ in V. 14 im Sinne von "Ruhetage“. Am ehesten ist anzunehmen, dass "Sabbate“ in V. 14 die Gesamtzahl der Sabbate meint, von denen der genannte Tag einer ist. "Tag der Sabbate“ wäre somit im Sinne von "Sabbat“ zu verstehen. Unwahrscheinlicher, aber nicht ganz ausgeschlossen ist, dass der Freitagabend, der sogenannte Vorabend des Sabbats, und der Samstag, der eigentliche Ruhetag, als zwei eigenständige Sabbattage verstanden wurden. Paulus und seine Begleiter wären dann an einem der beiden Tage in die Synagoge gegangen.

 

Weiterführende Literatur: M. Wilson 2009, 471-483 geht der Frage nach, welche Route Paulus auf dem Weg von Perge nach Antiochia in Pisidien genommen haben könnte. Er untersucht drei Routen (östliche, mittlere und westliche Route), die als Möglichkeiten in die Diskussion eingebracht worden seien, auf geographische und historische Gesichtspunkte hin. Ergebnis: Paulus habe die westliche Route genommen, die der Via Sebaste gefolgt sei. Diese sei zwar nicht die kürzeste, aber die am besten gangbare und die sicherste Route gewesen. Auf dem Rückweg habe Paulus jedoch vermutlich die mittlere Route genommen und die einzige Route, die Pisidien durchquerte (vgl. Apg 14,24). Sie sei die kürzeste Route gewesen und Paulus habe sich vermutlich deshalb für sie entschieden, weil er es eilig hatte, nach zwei Jahren Reise wieder nach Hause zu kommen.

 

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V. 15

 

Beobachtungen: In V. 15 ist von "der Lesung“ ("hê anagnôsis“) die Rede, als handele es sich nur um eine einzige. Tatsächlich war die Lesung jedoch zweigeteilt: zunächst wurde aus dem "Gesetz“ ("nomos“) gelesen, womit die fünf Bücher Mose (Tora; Pentateuch) gemeint sein dürften, dann aus den "Propheten“. Angesichts der üblichen Dreiteilung der hebräischen Bibel (= AT) in Tora, "Propheten“ und "Schriften“, die u. a. die Psalmen umfassen, stellt sich die Frage, ob die "Schriften“ − zumindest an diesem Tag - nicht zu den gelesenen Schriften gehörten oder ob die "Propheten“ hier im weitesten Sinne alle Bücher der hebräischen Bibel mit Ausnahme der Tora, des "Gesetzes“, umfassten. Offen bleibt auch, ob aus dem "Gesetz“ und aus den "Propheten“ nur je ein Text gelesen wurde, oder ob es mehrere waren.

 

Es ist von einer Mehrzahl Synagogenvorsteher die Rede, obwohl es in der Regel nur einen gab. Der Plural muss aber nicht unbedingt als Verstoß gegen die historische Realität angesehen werden, weil in der Synagoge auch Vorsteher anderer Synagogen versammelt gewesen sein können. Auch kann der Titel "Synagogenvorsteher“ eine Ehrenbezeichnung gewesen sein, die auch den ehemaligen Synagogenvorstehern oder den Familienangehörigen des amtierenden Synagogenvorstehers zukam. Und schließlich bleibt als Möglichkeit, dass es in der Synagoge von Antiochia tatsächlich zum Zeitpunkt der Ankunft des Paulus und seiner Begleiter mehrere Synagogenvorsteher gab.

 

Dem amtierenden Synagogenvorsteher kam sicherlich die Aufgabe der Leitung des Gottesdienstes zu. In V. 15 kommt allerdings nur in den Blick, dass er mit den anderen Synagogenvorstehern Gäste dazu ermuntern konnte, das Wort zu ergreifen. Dabei gingen sie nicht selbst zu Paulus und Barnabas und vielleicht weiteren Begleitern hin, sondern sie schickten eine (oder mehrere) andere Person(en) zu den Gästen und ließen diesen ihre Worte ausrichten.

 

Warum ermunterten die Synagogenvorsteher gerade Paulus und seine Begleiter dazu, das Wort für eine geistliche Rede zu ergreifen? War Paulus (und vielleicht auch Barnabas) bereits der Ruf vorausgeeilt, dass sie gute Prediger waren? Dann werden die Synagogenvorsteher sicherlich auch gewusst haben, dass Paulus auch den Heiden predigte. Es ist fraglich, ob dies auch im Sinne der antiochenischen Juden war. Vielleicht wollten die Synagogenvorsteher auch mal Prediger hören, die den Messias (= Christus) Jesus verkündigten, und den Vertretern der neuen jüdischen Strömung ein Forum bieten. Dann müssen sie jedoch ein Mindestmaß an Sympathie dem christlichen Glauben entgegengebracht haben, denn es war ja abzusehen, dass die Verkündigung Christi Konflikte heraufbeschwören konnte. Allerdings ist nicht gesagt, dass die Synagogenvorsteher überhaupt wussten, wer Paulus und seine Begleiter waren und welche Lehre sie vertraten. In diesem Fall stellt sich die Frage, warum sie die Fremden dazu ermunterten, das Wort für eine geistliche Rede zu ergreifen. War es üblich, dass man gastfreundlich Fremde in die Gemeinde einband, indem man ihnen die Gelegenheit gab, geistliche Worte an die versammelten Gemeindeglieder zu richten? Dann würde sich die Frage stellen, wie die Synagogenvorsteher erkannt hatten, dass Paulus und seine Begleiter Fremde waren. Hatte es im Vorfeld des Gottesdienstes zwischen den Synagogenvorstehern und Paulus und seinen Begleitern ein Gespräch gegeben? Oder hatten die Synagogenvorsteher aus der Tatsache, dass sie Paulus und seine Begleiter nicht kannten, geschlossen, dass diese Fremde waren? Oder hatten sich Paulus und seine Begleiter auf Plätze gesetzt, die Fremden vorbehalten waren?

 

Das Substantiv "anêr“ bedeutet gewöhnlich "Mann“. Die Anrede "andres adelphoi“ ("Ihr Männer [und] Brüder“; kurz: "Brüder“) macht also deutlich, dass es sich bei Paulus und seinen Begleitern um eine reine Männergruppe handelte. Dies ist auch bei der Übersetzung "Brüder“ zu bedenken, die an vielen anderen Stellen Frauen einbezieht. Nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich, ist allerdings auch, dass "anêr“ hier Mensch bedeutet. Dann könnten auch Frauen eingeschlossen sein.

 

Mit dem "Volk“ ("laos“) können nur Personen gemeint gewesen sein, die sich zum Gottesdienst in der Synagoge aufhielten. Weil nur Juden und vielleicht auch Gottesfürchtige, also dem Judentum nahe stehende Nichtjuden, an jüdischen Gottesdiensten teilnahmen, kann sich das "Volk“ nur aus Juden und vielleicht auch aus Gottesfürchtigen zusammengesetzt haben. Das "Volk“ waren also Mitglieder oder Sympathisanten des "Volkes Israel“.

 

Das Wort "paraklêsis“ kann "Ermahnung“ oder "Zuspruch/Trost“ bedeuten. es können auch beide Aspekte gleichzeitig im Blick sein: Die Verkündigung von Heil ist zwar Trost und Zuspruch, doch setzt sie voraus, dass die Empfänger des Heils auf dem rechten Weg bleiben, wozu sie ermahnt werden müssen. Folglich kann die Formulierung "logos paraklêseôs“ sowohl mit "Wort des Trostes“ oder "Wort des Zuspruchs“ als auch mit "Wort der Ermahnung“ übersetzt werden.

 

Weiterführende Literatur:

 

 

Literaturübersicht

 

Black, C. Clifton; The Presentation of John Mark in the Acts of the Apostles, PRSt 20/3 (1993), 235-254

Campbell, Douglas A.; Paul in Pamphylia (Acts 13.13-14a; 14.24b-26): A Critical Note, NTS 46/4 (2000), 595-602

Wilson, Mark; The Route of Paul’s First Journey to Pisidian Antioch, NTS 55/4 (2009), 471- 483

 

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